Mehrere Infostände und drei Live-Bands setzten am Freitag ein Zeichen
gegen Rechts. Aber: "Die Gefahr in Durlach ist noch nicht
gebannt".
BNN, Samstag, 26. Juli 2008
"Die Gefahr in Durlach ist noch nicht gebannt"
Antifaschistische Kundgebung mit Bands auf Stephanplatz -
Bündnis warnt vor NPD-Bemühungen
kel. Mit der Aktion "Beats against Fascism" verschafften sich
verschiedene Jugendorganisationen zusammen mit dem Antifaschistischen
Aktionsbündnis Karlsruhe (AAKA) in der Karlsruher Innenstadt am gestrigen
Nachmittag und Abend Gehör. Die Veranstaltung, halb Kundgebung, halb
Konzert, sollte ein Zeichen gegen die Anstrengungen der NPD, in Durlach ein
Partei-Zentrum einzurichten, setzen.
"Die Gefahr, dass in Durlach ein Zentrum der NPD entsteht, ist noch
nicht gebannt", erklärt Silvia Schulze vom AAKA. Zwar erklärte
der Pressesprecher der Stadt Bernd Wnuck auf BNN-Anfrage, die Lage in der Badner
Straße 34 sei nach wie vor unverändert, das Gebäude versiegelt
und Aktivitäten der Partei nicht bekannt, doch das antifaschistische
Bündnis geht davon aus, dass gerade im Vorfeld der Kommunalwahl 2009 die
NPD das ehemalige Bordell in Durlach als Zentrale nutzen möchte. "Es
finden immer noch regelmäßig Treffen statt", warnt Schulze. Mit
Infoständen der Gewerkschaftsjugend und anderer Jugendorganisationen wie
den "Falken" einerseits und mit Musik dreier Bands andererseits
möchte das AAKA Jugendliche für das Thema sensibilisieren.
"Hier herrscht doch noch Nachholbedarfin den meisten Teilen der
Gesellschaft. Aber genau deswegen gibt es diese Veranstaltung",
erklärt Jürgen Ziegler, Geschäftsführerder Verdi
Mittelbaden. In der Gewerkschaftsjugend selbst sei das Bewusstsein
ausgeprägt, so Ziegler. Er setze auf den dauerhaften Kampf gegen rechte
Strömungen.
Nach den Redebeiträgen der Jugendorganisationen sorgten die Bands
"Brainstorm", "Chaoz One" und "Across The Border"
noch für die Musik, um die Botschaft in die umliegenden Straßen zu
verteilen. Ursprünglich wollten die Organisatoren die Kundgebung in Durlach
abhalten. Als "Schikane" bezeichnete Schulze die Maßnahmen der
Stadt, dies zu verhindern.