21.4.2008
Infos
Spontandemo gegen das NPD-Zentrum in Durlach
Ungeachtet aller Proteste wird das Gebäude "Badener Str.
34" in Durlach zum Neonazi-Zentrum ausgebaut und von der NPD und der
Rastatter "Kameradschaft" gemeinsam genutzt.
Für den 19.4.2008 war eine Feier im neuen Zentrum geplant:
keinesfalls zufällig am Vorabend des 20. April, dem Geburtstag
Hitlers.
Gegen das geplante Neonazi-Zentrum und gegen die gegenwärtige
Zuspitzung formierte sich am 19.4.2008 eine spontane Demo. Wir dokumentieren das
dort verteilte Flugblatt.
19.4.2008
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe EinwohnerInnen von Durlach,
die Badener Str. 34 wird gerade zum rechtsextremen Zentrum ausgebaut. Die
NPD und die Rastatter "Kameradschaft" nutzen das Haus gemeinsam.
Momentan werden die Vorkehrungen und Vorbereitungen getroffen, um das ehemalige
Hotelgebäude zu einem "Nationalen Schulungs- und Parteizentrum"
umzufunktionieren.
Ein NPD-Mitglied ist bereits eingezogen, Umbauten und
Sicherheitsmaßnahmen werden folgen. Die städtische Änderung des
Bebauungsplans der Badener Str. 34 allein erwies sich als unzureichendes
Instrument, ein Neonazi-Zentrum in Karlsruhe-Durlach zu verhindern. Die NPD
weiß sich mit allen juristischen Gaunereien wie "Strohmieter"
oder der Umdeklarierung von öffentlichen in Privatveranstaltungen über
die Verfügung hinwegzusetzen.
Durlach als Tummelpunkt von Neonazis
Denn schon jetzt fanden und finden in dem Anwesen Neonazi-Veranstaltungen
statt. Die nächste ist bereits für heute Abend geplant, eine Feier im
neuen Zentrum. Das Datum ist aber keinesfalls zufällig gewählt. Am
Vorabend des 20. April feiern Neonazis traditionell den Geburtstag von Adolf
Hitler.
Weitere Veranstaltungen sind geplant, so dass sich Durlach in Kürze zu
einem Anziehungspunkt für Rechtsextreme aus ganz Baden-Württemberg
entwickeln wird.
Dabei werden sowohl NPD-Funktionäre als auch "freie
Kameradschaften" das Haus nutzen und besuchen. Daher macht es keinen
Unterschied, ob die NPD oder die Rastatter "Kameradschaft" als
offizielle Mieterin des Hauses auftritt. Beide Gruppen arbeiten ohnehin seit
längerem intensiv zusammen. Sie organisieren gemeinsam Busfahrten, nehmen
an Sitzungen der jeweils anderen Gruppierung teil und planen gemeinsam Aktionen
sowie Veranstaltungen.
Gegen das Neonazi-Zentrum in Durlach
In Zeiten von Sozialabbau und Kürzungen für Bildungs- und
Jugendeinrichtungen erreicht die NPD mit Freizeitveranstaltungen und
Hilfsangeboten leicht junge Menschen, die sie dann mit rechtsextremer Propaganda
in Berührung bringen kann. Dafür darf es in Durlach keinen Platz
geben.
Es hat sich gezeigt, dass wir uns dabei nicht allein auf die Bemühungen
der Stadt verlassen können. In Rechtskämpfen ist die NPD sehr erfahren
und weiß mit juristischen Finessen umzugehen. Wir sind daher alle
aufgefordert, gegen das Neonazi-Zentrum vorzugehen.
Nicht allein die Politik, sondern nur ein breiter gesellschaftlicher
Widerstand gegen Rechtsextreme und deren Ziele kann den Vormarsch der NPD
stoppen.
Schauen Sie nicht weg. Reagieren Sie jetzt und nicht, wenn es zu spät
ist. Beteiligen Sie sich an Aktionen gegen das NPD-Zentrum. Vielfältig und
kreativ.
Agieren Sie gemeinsam. Sie sind dazu herzlich eingeladen, an der
Sondersitzung des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Karlsruhe
teilzunehmen:
Montag, 21.4.2008, 19 Uhr,
DGB-Haus (Großer Saal) Ettlinger Str. 3a,
Karlsruhe.
Antifaschistisches Aktionsbündnis Karlsruhe
Elwis Capece und Silvia Schulze
www.antifa-buendnis-ka.de
Autonome Antifa Karlsruhe
www.karlsruhe.antifa.net
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