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15.2.2006 Infos
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm:
NSDAP-Kreisleiter Worch in KarlsruheGroßvater des Neonazi-Aktivisten Christian Worch war NSDAP-Kreisleiter in KarlsruheBei der Eröffnung der Ausstellung "Neofaschismus in Deutschland" am 5.2.2006 im Luthersaal an der Lutherkirche gab es an der Stelle, als Janka Kluge an der Tafel 13 "Die Führer" auf Christian Worch zu sprechen kam, einen überraschenden Zwischenruf eines Teilnehmers. Der Teilnehmer erklärte, dass Worchs Vater NSDAP-Kreisleiter in Karlsruhe war.
Eine Überprüfung ergab, dass das tatsächlich auf Worchs Großvater zutrifft. Hier ein Auszug aus dessen Lebenslauf, veröffentlicht in: Karlsruher Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus, Universitätsverlag Konstanz 1997, "Die Führer der Provinz" - NS-Biografien aus Baden und Württemberg im Beitrag von Manfred Koch "Überzeugter Nationalsozialist eigener Prägung" - Willi Worch, NSDAP-Kreisleiter von Karlsruhe:
Worch kam glimpflich bei der "Entnazifizierung" davon, weil er Entlastungszeugen angeben konnte und die Spruchkammern in dem von Restauration geprägten Klima des beginnenden Kalten Krieges generell sehr milde Urteile fällten. Dem Gesamturteil des Historikers Manfred Koch in o.g. Beitrag
stimmt die VVN-BdA uneingeschränkt zu. Sie wird sich weiter mit den Wurzeln des Neofaschismus auseinandersetzen und fragt: Muss es nicht ein besonderer Reiz für den Neonazi-Enkel sein, wenn er mit seinen Kumpanen - wie schon mehrfach - in der Karlsruher Südstadt marschiert, für die sein Nazi-Großvater bereits vor der Machtübertragung NSDAP-Sektionsleiter war. Fakt ist jedenfalls: Beide haben nichts aus dem faschistischen Menschheitsverbrechen gelernt. Der an die berüchtigten Nazi-Aufmärsche anknüpfende Neonazi-Fackelmarsch am 3.12.2005 in Karlsruhe und der geplante Aufmarsch am 28.1.2006, der selbsternannten "Märtyrern" gelten sollte, konnten aufgrund gemeinsamer Gegenwehr verhindert werden. Am gleichen Tag durften Neonazis – auch wenn sie nicht sehr weit kamen - in Lüneburg, Dortmund und Stuttgart aufmarschieren. Damit muss endlich Schluss sein. Die VVN-BdA fordert das Bundesverfassungsgericht auf, aus der Geschichte zu lernen und die Genehmigungspraxis zugunsten von Neonazi-Aufmärschen zu beenden. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! | |
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